Deutschland gilt als einer der attraktivsten Standorte für Solarstrom. Verbraucherstudien zeigen, dass rund 90 Prozent der Deutschen sich zumindest theoretisch für Solaranlagen als umweltfreundliche Energieversorgungsalternative interessieren. Auch in der Praxis gewinnt Photovoltaik zunehmend an Bedeutung. Private Nutzer profitieren dabei sowohl von kostenneutralem Eigenstrom als auch von den Gewinnen aus Stromeinspeisungen in die öffentlichen Netze. „Intelligente Speicher“ könnten die Vorteile von Solarstrom nochmals beträchtlich optimieren.
Größere Kapazitäten für Ökostrom und Verminderung der EEG-Umlage
Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg beschäftigte sich jetzt auch unter energie- und volkswirtschaftlichen Aspekten mit den Auswirkungen der öffentlichen Förderung für dezentrale Solarstromspeicher. Die „Speicherstudie 2013“ kam zu dem Ergebnis, dass dezentrale Photovoltaikanlagen mit modernen Batteriespeicher-Systemen die öffentlichen Netze entlasten, die Verfügbarkeit von Öko-Energie erweitern und die Kosten privater Verbraucher für die Energiewende in Deutschland mindern können. Entscheidend dafür ist die Senkung der „Einspeisespitzen“ bei gleichzeitiger Maximierung des Eigenverbrauchs der privaten Energieerzeuger. Moderne, leistungsstarke Batterien sind vor diesem Hintergrund auch für die „netzdienliche“ Regulierung der Einspeisung von Solarstrom wichtig.
Flexible Energieautarkie durch Solarstrom-Speicher
Für die Kommerzialisierung von Ökostrom sind aufgrund seiner tages- und jahreszeitlich schwankenden Verfügbarkeit ausreichende Speicherkapazitäten nötig. Bei einer rund 40-prozentigen Reduktion der „Einspeisespitzen“ aus Solaranlagen erhöht sich das Potential der kommunalen Netze zur Aufnahme von Ökostrom um etwa 60 Prozent, gleichzeitig ist hierdurch die Netzintegration weiterer Solar- und Windanlagen möglich. Leistungsfähige dezentrale Stromspeichersysteme tragen außerdem dazu bei, Stromausfälle zu kompensieren und könnten perspektivisch einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion der kostenintensiven Strom-Kaltreserve leisten. Privaten Strom-Kunden profitieren beim „netzdienlichen“ Betrieb von Solaranlagen mittels moderner Speichermedien auch von der langfristigen Verminderung der EEG-Umlage durch die Reduktion des eingespeisten und öffentlich geförderten Solarstroms zugunsten eines höheren Eigenverbrauchs der Energieerzeuger.
Generell tragen „intelligente“ Photovoltaik-Speicher dazu bei, Energieautarkie und einen umweltfreundlichen Umgang mit Elektroenergie zu fördern. Die Investitionen in das „private Kraftwerk“ halten sich durch die Einsparungen an kostenrelevanter Energie, Einspeisegewinne und staatliche Förderungen in akzeptablen Grenzen.