Smart Meter – Vor- und Nachteile intelligenter Stromzähler

Intelligente Stromzähler (sogenannte „Smart Meter“) wären eigentlich eine großartige Innovation, doch sind sie nicht völlig frei von Risiken. Was sind intelligente Stromzähler und welches sind ihre Vor- und Nachteile? Ein Über- und ein kleiner Ausblick.

Smart Meter – Was macht den Stromzähler intelligent?

Smart Meter liefern dem Nutzer eines Stromanschlusses den tatsächlichen Verbrauch der Energie (z.B. Strom, Gas, Fernwärme oder Wasser). Ausgestattet mit einem modernen Kommunikationssystem ist ein solcher Zähler zusätzlich in der Lage, dem Energieproduzenten Daten über den Energieverbrauch zu senden.

Sowohl der Produzent als auch der Verbraucher der Energie erhalten nun also in Echtzeit Informationen über den Energieverbrauch. Was macht dieses System aber intelligent? Es ist dies die Möglichkeit der Steuerung des Energieverbrauchs:

  • Der Kunde kann anhand regelmäßiger Berichte seinen Verbrauch dem Tarif anpassen.
  • Das Unternehmen kann andererseits Energiequellen ab- bzw. zuschalten, falls ein entsprechender Niedrig- oder Spitzenverbrauch vorherrscht.

Die Krux mit der Transparenz

Die gewonnen Transparenz ist aber gleichzeitig Vor- und Nachteil intelligenter Stromzähler. Hier die wichtigsten Vor- und Nachteile kurz zusammengefasst:

Vorteile:

  • Es ist eine höchst exakte Rechnungsstellung ohne jährliches Ablesen möglich.
  • Durch die Steuerung kann der Produzent zielgruppenorientierte Tarife anbieten und so die Gewohnheiten der Kunden in den Kosten exakt nachbilden (Ziel: faire Energiepreise).
  • Regelmäßige Rechnungen ermöglichen es dem Kunden, den Energieverbrauch zu analysieren und fortlaufend anzupassen.

Nachteile:

  • Der Einbau der intelligenten Stromzähler ist verhältnismäßig teuer. So liegt insbesondere bei kleineren Haushalten das Sparpotential noch darunter.
  • Wenn der Produzent seine Tarifstruktur so anpasst, dass er für einen höheren Verbrauch höhere Kosten verlangt, muss zu Spitzenzeiten mit höheren Stromkosten gerechnet werden. Insbesondere ärmere Menschen und Familien können diesen höheren Kosten gerade nicht durch die Änderung ihrer Gewohnheiten kompensieren.
  • Die regelmäßigen detaillierten Rechnungen können Rückschlüsse auf den Tagesablauf des Nutzers geben. Würde jemand Fremdes an diese Daten gelangen, so bedeutete dies eine deutliche Einbuße an Sicherheit (z.B. ein erhöhtes Einbruchsrisiko, wenn der Fremde weiß, wann der Nutzer außer Haus ist).

Regulierung – Eine plausible Chance

Die Nachteile könnten gemildert werden, wenn entsprechende Regulierungen im Bereich des Datenschutzes getroffen werden. Beispielsweise müsste festgelegt werden, wie welche Daten erhoben, versandt und ausgewertet werden dürfen, welche Anbieter solche Systeme anbieten dürfen oder was beim Wechsel eines Anbieters mit dem Stromzähler geschieht. So lange diese Fragen nicht geklärt sind, ist die allgemeine Skepsis berechtigt – trotz der möglichen Chancen einer grossen Innovation auf dem Strommarkt.

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